Die 5 ersten Lektionen des Aloha Chants
Der Aloha Chant von Pilahi Paki hält besonders auch für Hula Schüler hilfreiche Lektionen parat und kann als Leitfaden für richtiges Verhalten dienen.
Akahai – das steht für die Grundeinstellung des Hula Schülers, insbesondere dem Lehrer in der Unterrichtssituation gegenüber. Der Schüler sei bescheiden, maßvoll, anspruchslos, sanftmütig, lenkbar, ruhig, willig, fügsam, gelehrig, höflich und freundlich.
Sanft sei auch der Stil des Hula, nicht ruppig oder abgehackt.
„hai“ bedeutet „Opfer“, ein Hinweis, dass auch der Schüler opferbereit sein muss – was seine Zeit, seinen Hochmut, seinen freien Willen betrifft. Der Schüler, der diese Einstellung annimmt, macht sich bereit, neues Wissen zu erfahren und aufzunehmen und signalisiert dem Lehrer, dass er dessen Zeit und Mühen wert ist. Er wird den Unterricht nicht stören und sehr bald Lernerfolge sehen lassen.
Lokahi – beschreibt den idealen Zustand des Halau. Hier sollen Harmonie, Eintracht und Übereinkommen herrschen. Eine Gruppe, die sich in diesem Zustand befindet, tanzt einheitlich und chantet im Einklang.
„kahi“ bedeutet „eins“. Viele sollen sich verhalten wie eins. Das Vorbild aus der Natur ist der Vogelschwarm.
„Külike“ – beschreibt perfekt den Anblick eines gut trainierten Hälau, dass in Formation tanzt.
„kü“ = stehen, „like“ – gleich, heisst zusammengesetzt auch „in gleicher Art und Weise oder in gleichen Reihen stehen“. Dies erfordert Disziplin, die Fähigkeit, seinen Platz zu erkennen und beim Tanz einzuhalten, sowie einen Blick für seine „Nachbarn“ zu entwickeln und eventuelle Lücken spontan auszugleichen.
`Olu`olu – das steht für die innere Wärme des Hula Schülers, die er nach außen strahlt. Beim Tanz, gegenüber Mitschülern oder Lehrern, allen seinen Mitmenschen gegenüber:Angenehm, freundlich, liebenswürdig, herzlich, zufrieden mit sich und in sich ruhend, aber auch flexibel.
„`olu“ allein heisst auch anmutig, geschmeidig, biegsam und weich. Könnte man den idealen Hula Tanzstil besser beschreiben?
„Mana`o“ – das ist der Gedanke, die Idee, die Bedeutung und die Intention. Ein wichtiger Hinweis, dass der Hula Schüler nicht nur seinen Körper, sondern auch seinen Geist trainiert.Hula hat immer eine Bedeutung, ohne sie ist es nicht Hula, sondern beliebige Bewegungen. Wenn der Tänzer die Bedeutung der Worte nicht kennt, bleibt sein Hula ausdruckslos. Wohl dem, der die Gedanken des Komponisten nachvollziehen kann und die Ideen des Choreographen versteht.
Ha`a Ha`a – bedeutet demütig, zahm, bescheiden und sanftmütig. So verhält sich ein ausgebildeter Hula Tänzer. Er ist sich bewußt, einer größeren Sache zu dienen und gibt sein Ego an der Garderobe ab.
„ha`a“ – so hiess der indigene Tanz Hawai`is, der mit gebeugten Knien getanzt wurde. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde daraus „hula“. Die gebeugten Knie versinnbildlichen den demütigen Zustand des Tänzers und sind gleichzeitig eine kraftvolle, erdverbundene Position. Aufgrund des tiefen Schwerpunktes hält der Hula Tänzer so sein Gleichgewicht besser.
„Külana“ – das ist die Position, der Rang oder die Stellung. Ein Hinweis darauf, dass im Hula eine strikte Hirarchie herrscht. Jeder ist sich seiner Stellung bewußt und der Verantwortung, die damit einher geht. Ganz wörtlich ist damit auch die Körperhaltung gemeint, die im Hula von ausschlaggebender Bedeutung ist. In ihr ist der typische Charakter dieser Tanzform verankert.
Ahonui – bedeutet, geduldig zu sein, beständig und andauernd. Es verweist darauf, dass es Zeit bedarf, ein guter Hula Schüler zu werden. Besonders mit sich selbst sollte man geduldig sein. Das andauernde, stetige Engagement ist der Weg zum Erfolg.
„aho“ – der Atem, „nui“ – groß oder lang. Den langen Atem benötigt man sowohl für die Ausbildung im übertragenen Sinn, als auch beim Chanten wortwörtlich.
„Lanakila“ – am Ende lockt der Triumph, über alle Widrigkeiten. Das Versprechen, dass man beim Streben nach seinen Zielen siegreich sein wird, läßt die Anstrengungen vergessen.