Ali’ipoe
Dieses zum klassischen Hula Repertoire gehörende Liebeslied wurde von Reverend William Maka`ehu (1891-1960) aus Hanapepe, Kaua`i geschrieben. Der Text enthält einige Hinweise darauf, dass Kaua`i auch der Schauplatz der hier besungenen Liebesgeschichte ist. So wird der Berg Ha`upu erwähnt und die beiden Pflanzen, die stets mit der Garteninsel assoziiert werden, die kleinblättrige Maile Ranke, „maile lau li`i“ und die Mokihana, mit ihren nach Anis duftenden Beeren.
Obgleich wohlriechend, kann der Saft der Mokihana Hautverätzungen auslösen, weswegen erfahrene Lei Künstler diese Beeren fast immer auf ein Bett von Maile Blättern plazieren. die als Schutzlage für die Haut an Hals und Schultern dient. Gemeinsam verströmen diese Pflanzen einen herrlich würzigen, langanhaltenden Duft.
Aufgrund der mythologischen Bedeutung findet Maile häufig Verwendung bei festlichen Anlässen und als Schmuck für Hula Tänzer.
Die Ali`ipoe schließlich ist eine auf Hawai`i nicht endemische Pflanze. Canna Indica, zu deutsch indisches Blumenrohr, ist eine dekorative Gartenpflanze, die gelb, orange oder rot blüht. Was sie für Hula Tänzer interessant macht, sind ihre Samen. Diese sind das geräuschverursachende Medium in den `Uli`Uli Rasseln.
Außerdem lassen sich aus den Samen sehr schöne langlebige Lei anfertigen.
Natürlich ist „Ali`ipoe“, wie es sich für ein kunstvolles Beispiel hawaiischer Poesie gehört, reich an Kaona, der verborgenen Bedeutung.
„Kuʻu ipo hoʻoheno o ke aumoe“, zum Beispiel, der geschätzte Liebling der Mitternachtsstunden, ist sicher jemand, mit dem man nicht nur, sagen wir – Tennis spielt.