Hula – kultureller Hintergrund
Hula entstand vor mehreren Jahrhunderten auf Hawai´i und ist weit mehr als nur ein Tanz. Er überliefert die Mythen und die Geschichte seiner Menschen, ist die Verkörperung einer Weltanschauung und getanzte Poesie. Aufgrund seiner großen Bedeutung für die Kultur Hawai´is hat sich Hula in den letzten Jahrzehnten auch zum anspruchsvollen Wettkampfsport mit unterschiedlichen Disziplinen entwickelt.
Tanztechnik und Ausstrahlung
Um diesem hohen Anspruch gerecht zu werden, legen wir Wert darauf, die tänzerischen Grundlagen technisch richtig zu vermitteln. Nur so sehen später anspruchsvolle Bewegunsabläufe leicht und fließend aus und der Charakter des Tanzes kann erstrahlen..
Hula stellt gesteigerte Ansprüche an Haltung, Koordination, Taktsicherheit, Isolationsfähigkeit, Erinnerungsvermögen und individuelle Ausstrahlungskraft der Tänzer. Bei regelmäßigem Training unter fachkundiger Anleitung werden Körper und Geist geschult.
Fortschrittgruppe
Tänzerische Vorkenntnisse sind für die Teilnahme in der Anfängergruppe nicht erforderlich, aber hilfreich. Wir fördern jeden Teilnehmer individuell. Begabte und engagierte Tänzer können bald in die Fortschrittgruppe wechseln, die sich auch verstärkt mit dem kulturellen Hintergrund des Hula auseinandersetzt und komplexere Choreografien aufführt.
Hula erzählt Geschichten und wird in Hawaii oft eindrucksvoll von Männern und Frauen in Gruppen getanzt. Dabei stellt der Tänzer durch Gesten den Text eines Liedes dar, wobei die Bewegungen der Füße und Hüften den Takt halten und die Mimik die emotionale Stimmung interpretiert. Jedes Lied hat seine eigene Choreografie, die aus einfachen bis sehr komplexen Kombinationen von Schritten und Handbewegungen bestehen kann. Dies erfordert vom Tänzer die Fähigkeit, die obere und untere Körperhälfte beim Tanzen voneinander isolieren zu können. Sehr oft ist es auch erforderlich, die linke von der rechten Körperhälfte zu isolieren, da viele gerade traditionelle Choreografien spiegelgleiche Wiederholungen enthalten. Der Hula Tänzer muß sich die Choreografie für verschiedene Lieder einprägen und auf Abruf flüssig tanzen können.
Hula ist kein Tanz, den man beim Zuschauen erlernen kann. Es bedarf einiger Übung, bis die Bewegungen mit der Leichtigkeit getanzt werden können, die der Zuschauer letztendlich wahrnimmt.
Hula Neueinsteiger erlernen die wichtigsten Grundschritte und gut erlernbare Choreografien. Dabei üben sie bisher ungewohnte Bewegungsabläufe zu beherrschen und schulen ihre Fähigkeit zur Koordination und Isolation unterschiedlicher Körperteile, sowie ihr Erinnerungsvermögen. Hula wird ohne Partner getanzt und ist grundsätzlich für jeden Figurtyp und jedes Alter geeignet, setzt aber ein gewisses Maß an Konzentration und Engagement des Schülers voraus. Damen- und Herren-Tanzstil unterscheiden sich von der Ausführung der einzelnen Bewegung und in den Choreografien zum Teil durch andere Schrittkombinationen. Während die Dame überwiegend weiche fließende Bewegungen macht, wirken die Herren kraftvoll und elegant. Beide Stile werden parallel unterrichtet.
Unser Unterricht umfaßt beide Kategorien des Hula, die man heute auf Hawaii’i bei Wettbewerben unterscheidet: Hula Kahiko und Hula `Auana. Anders als beim Hula` Auana, dem modernern Hula, der zur Begleitung von Ukulele, Steelguitar usw. getanzt wird, wird im Hula Kahiko, dem älteren, formellen Tanz, vom Tänzer auch erwartet, dass er den Text eines Liedes erlernt und während des Tanzens mitchantet. Implements, einfache Rhythmusinstrumente, die von den Tänzern während des Tanzes bedient werden, bereichern das Repertoire der Fortgeschrittenen. Ein ernsthafter Schüler beschäftigt sich auf eigene Initiative mit dem geschichtlichen und kulturellen Hintergrund der erlernten Tänze und tauscht die recherchierten Informationen in der Gruppe aus.
Wir unterrichten wie Hula auf Hawaii unterrichtet wird. Es gibt bei uns keine Abwandlungen oder Vereinfachungen für den Europäischen Raum und keine „Touristen-Workshops“.
Mit dem Sport „Hula-Hoop“, bei dem man einen Reifen (engl.: hoop) um die Hüften kreisen läßt, hat der hawaiische Tanz nichts zu tun.
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