Hula Adornments
Der Schmuck für Kopf, Hals, Arm- und Fußgelenke ist integraler Bestandteil des Kostüms einer Hula Tänzerin. Je nach Plazierung am Körper unterscheidet man:
Lei Po’o: Ein Kranz für den Kopf, er „krönt“ die Tänzerin und akzentuiert den Sitz ihrer Erkenntnis. Im `Auana wird der Kranz häufig von einem Blumengesteck ersetzt.
Lei A’i: Ein Kranz für den Hals, er umarmt den Torso der Tänzerin. Der einzige Lei, der auch allein ohne weiteren Schmuck getragen wird.
Kupe’e: Schmuck für Hand- und Fußgelenke der Tänzerinnen in Form von kleinen Kränzen. Sie betonen die Körperpartien, die die Aufmerksamkeit der Zuschauer anziehen sollen.
Die Lei und Kupe’e werden am Körper in geschlossener Form getragen. Im übertragenen Sinne soll hier das Wissen der Tänzerinnen gebunden werden, damit es während des Tanzens nicht entweichenkann. Das Abfallen während einer Aufführung kann daher als schlechtes Omen gedeutet werden und führt bei Wettbewerben zu Punktabzug.
Eine Ausnahme zum geschlossenen Lei bildet der Maile Lei, der zumindest im `Auana auch mit offenen Enden getragen wird. Im Kahiko wird der Maile Lei aufgrund der oben beschriebenen Gründe verknotet getragen.
Im traditionellen Verständnis werden zur Anfertigung von Lei und Kupe’e nur natürliche Materialien verwendet. Dies hat bei frischen pflanzlichen Bestandteilen eine kurze Haltbarkeit zur Folge. Eine länger haltbare, ebenfalls natürliche Alternative bieten getrocknete Pflanzenfasern, Muscheln, Samen, Kerne oder Federn.
Gegen die Verwendung von künstlichen Materialien spricht deren Unbeseeltheit (kein „Mana“), sowie die Tatsache, dass von ihnen kein Duft ausgeht, wie von vielen anderen klassischen Leipflanzen. Der Duft repräsentiert die Präsenz einer spirituellen Essenz, die anwesend ist und wahrgenommen wird, obwohl sie unsichtbar und unberührbar ist.
Tatsächlich besteht zwischen den für Tänzerschmuck verwendeten Materialien und der göttlichen Ebene eine enge Verbindung für alle Hula-Praktizierenden. Den Gottheiten der alten hawaiischen Religion wurden pflanzliche und tierische Manifestationen („kino lau“) zugeordnet. So steht z.B. der Farn für Hi’iakaikapoliopele. Als eine der ersten Pflanzen, die sich auf einem Lavafeld neu ansiedeln, ist er eine Metapher für die Selbstheilungskraft der Natur und dem immerwährenden Zyklus des Lebens.