Lovely Hula Hands
Nicht ohne Grund sind die schönen Handbewegungen der Hula Tänzerinnen weltberühmt. Ihre Anmut und Eleganz entsteht durch eine besondere Beweglichkeit des Handgelenks und des Handrückens.
Die Grundposition ähnelt der einer entspannt neben dem Körper hängenden Hand:
- Handrücken und Finger sind leicht gebeugt, nicht durchgedrückt
- Der Daumen befindet sich ohne Spannung in der Nähe und leicht unterhalb der Finger
- Das Handgelenk bildet eine Gerade in Bezug auf Handrücken und Unterarm
Diese Grundposition bleibt gleich, auch wenn die Arme für Gesten nach oben gehoben werden.
Werden die Hände für Gesten gedreht, z.B. von Handflächen unten zu Handflächen oben, so geschieht dies durch das Drehen der Handgelenke, nicht durch die Bewegung des gesamten Armes.
Bei den Gesten wird zwischen Platzierungen und einer sich entwickelnden Geste unterschieden.
Die platzierte Geste ist sofort am korrekten Ort und wird bis zum nächsten Bild nicht verändert. Dies beansprucht die Isolations-Fähigkeit der Tänzerin, die die Hände still hält, während sich Füße und Hüfte bewegen.
Eine Veränderung der Position der Hände auf einer gedachten Achse geschieht immer auf dem kürzesten möglichen Weg, ohne zusätzliche Schnörkel, die von der gedachten Achse abweichen würden. Auch dies ist eine Isolationsfrage, z.B. wenn Gesten und Schritte zu unterschiedlichen Tempi stattfinden.
Die Finger sind im Hula niemals die treibende Kraft hinter Gesten, sondern bewegen sich vielmehr als Anhängsel der Handgelenke und des Handrückens. Dies ist vergleichbar mit dem Pinsel eines Malers, bei dem auch nicht die Haare, sondern der Stiel geführt wird.
Außer in speziellen Gesten sind die Finger im Hula immer dicht beieinander, die Daumen niemals abgestreckt. Die Bewegung geschieht gegeneinander „auf und ab“ nicht „spreizen und schließen“.
Bei den typischen Wellenbewegungen , die besonders im Damenstil ausgeprägt sein können, gleiten die Finger weich mit. Die Wellen entstehen durch das Heben und Senken des Handgelenkes, sowie durch das Anspannen und Entspannen des Handrückens.
Selbstverständlich spielen die Hände im Hula mehr als nur eine ästhetische Rolle. Da die Gesten die Aussage des Liedtextes bildhaft darstellen, ist die Klarheit dieser Bilder für das Verständnis der Bedeutung ausschlaggebend.
Der Stil der Handbewegungen ist von Schule zu Schule unterschiedlich und gilt als Erkennungsmerkmal eines Halau. Schüler erlernen die Feinheiten der Handbewegungen meist erst nachdem sie den grundlegenden Bewegungsablauf der unteren Körperhälfte beherrschen.
Ähnlich wie bei Schritten und Hüftbewegung sehen die Handbewegungen guter Hula Tänzer einfach und fließend aus, jedoch verbirgt sich dahinter auch hier eine komplexe Technik, die jahrelang trainiert werden muss, um Meisterschaft zu erreichen.